Ausstellung in der Universitätsbibliothek

Bitte Klicken zum Vergrößern

Die Regensburger Wetteraufzeichnungen aus dem Kloster St. Emmeram zählen zu den ältesten durchgängig geführten meteorologischen Berichten Europas. Diese historischen Kostbarkeiten aus dem 18. und 19. Jahrhundert waren an der Universitätsbibliothek Regensburg ausgestellt - unter diesen Internetseiten finden Sie eine zusammenfassende virtuelle Ausstellung.

„Das Bedeutende und Ungewöhnliche der Regensburger Wetteraufzeichnungen ist die Tatsache, dass sie über einen so langen Zeitraum zusammenhängend vorhanden sind“, sagt Professor Dr. Christoph Meinel, Inhaber des Lehrstuhls für Wissenschaftsgeschichte an der Universität Regensburg. Die Aufzeichnungen wurden im Kloster St. Emmeram am 1. Januar 1771 aufgenommen und bis zum 31. Dezember 1827 täglich fortgeführt. Damit wurde in Regensburg die Meteorologie bereits zehn Jahre vor der Gründung der ersten meteorologischen Gesellschaft in Mannheim konsequent gepflegt. Heute befinden sich die Wetteraufzeichnungen im Bestand der Universitätsbibliothek Regensburg, die sich damit über einen fast vollständig erhaltenen Schatz an meteorologischen Aufzeichnungen aus jener naturwissenschaftlichen Blütezeit Regensburg freuen kann.

Mit der Meteolorogie in Regensburg sind eng die Namen Coelestin Steiglehner, Placidus Heinrich und Ferdinand von Schmöger verbunden. Steiglehner wird gerne als „Vater der Meteorologie“ bezeichnet, Schmöger legte die Grundlage für eine Klimatologie Regensburgs. Die Ausstellung der Universitätsbibliothek zeigt neben eigentlichen Regensburger Wetteraufzeichnungen ergänzende Werke der drei Gelehrten, so beispielsweise Schmögers „Beyträge zur Witterungskunde“ aus dem Jahr 1826. Placidus Heinrich führte die Emmeramer Wetterstation über 47 Jahre hinweg und legte die umfangreiche Instrumentensammlung nach damaligen modernen Standards an, die sich heute zum großen Teil in der Historischen Instrumentensammlung der Universität Regensburg befindet. Die Ausstellung in der Zentralbibliothek zeigt auch Teile dieser Sammlung, so beispielsweise ein Quecksilberbarometer (um 1780), ein Aneroid-Barometer (1857) oder ein Haarhygrometer (1892).

Wie war nun das Wetter in Regensburg im 17. und 18. Jahrhundert? Heinrich, der seine Wetteraufzeichnungen oftmals mit Sinnsprüchen würzte, schrieb 1804: „Wenn du die sonnigen und die bewölkten Tage eines ganzen Jahres zählst, wird du feststellen, dass der Tag sehr oft schön gewesen ist!“

Ein Ergänzung zur Ausstellung hat die Universitätsbibliothek Regensburg eine Weihnachtskarte entworfen, welche eine Wetteraufzeichnung zeigt: Das Wetter in Regensburg am Heiligen Abend vor 200 Jahren.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Klick durch unsere virtuelle Ausstellung!

Mit freundlicher Unterstützung durch Herrn Professor Dr. Christoph Meinel, Wissenschaftsgeschichte, Universität Regensburg, Herrn Walter Ziegler und die Museen der Stadt Regensburg!



Universitätsbibliothek Regensburg, 2010