Die Anfangsjahre der Regensburgischen Botanischen Gesellschaft

Gebäude im botanischen Garten

Am 30. Oktober 1790 fand die erste feierliche Sitzung der Regensburgischen Botanischen Gesellschaft im Gasthaus Zum Goldenen Kreuz statt. In David Heinrich Hoppes erstem Satzungsentwurf hatte der Punkt „Versammlungen“ gefehlt; er hielt die regelmäßigen botanischen Exkursionen für ausreichend. Nachdem die Mitglieder bei diesen Wanderungen allerdings große Mengen an Pflanzen gesammelt hatten, sahen sie sich gezwungen, wenigstens im Winterhalbjahr Versammlungen abzuhalten. Also traf man sich, wie damals üblich, reihum bei einem der Mitglieder zum Austausch. Dadurch konnten zusätzliche finanzielle Belastungen für die gerade in den ersten Jahren sehr begrenzten Mittel der Gesellschaft vermieden werden.

Hoppe betrachtete systematische Kenntnisse aller offizinellen Pflanzen, also der Pflanzen, die zur Herstellung von Arzneien verwendet wurden, als für den Apotheker unerlässlich. Er forderte ein Examen für Gehilfen, Provisoren und Prinzipale im Fach Botanik und förderte das botanische Wissen der „wissbegierigen, sittlichen und gebildeten Jünglinge“, die vorhatten, Naturkunde, Botanik, Pharmazie oder ähnliches zu studieren. Oft wurden auch interessierte Fremde zu den Versammlungen eingeladen, um den Kreis zu erweitern. Die wissenschaftlichen Fragestellungen traten jedoch häufig gegenüber organisatorischen Problemen in den Hintergrund.

Sitzordnung der ersten Versammlung

Im Jahr 1790 verzeichnete die Gesellschaft 24 Mitglieder, fünfzehn Jahre später waren es bereits 199. Dabei unterscheidet sie von jeher zwischen ordentlichen und Ehrenmitgliedern. Dank des Engagements ihrer Mitglieder und auch durch die Unterstützung hochangesehener Männer wie des Fürstbischofs von Dalberg oder des Grafen von Sternberg konnte sich die Gesellschaft etablieren, so dass sie im 19. Jahrhundert den Höhepunkt ihrer Bedeutung erreichte. Zu ihren wichtigsten Tätigkeiten gehörten zu dieser Zeit Bibliothek, Herbarium, Botanischer Garten sowie die Zeitschriften und die Stellung von Preisaufgaben.



Universitätsbibliothek Regensburg, 2010