Das Verhältnis Hoppes zur Regensburgischen Botanischen Gesellschaft

Abbildung des Juncus ustulatus Hopp.

Das Verhältnis David Heinrich Hoppes zu der von ihm gegründeten Gesellschaft und ihren Mitgliedern ist einzigartig: Er ließ sie und auch die Zeitschrift „Flora“ während seines Studiums und seiner Reisen immer wieder längere Zeit allein. In den ersten 22 Jahren ihres Bestehens bekleidete er kein Amt in der Gesellschaft, erst 1812 nahm er das neu geschaffene Amt des Direktors der Gesellschaft an und behielt es bis zu seinem Tod. Dieser Umstand mag daran gelegen haben, dass „das Präsidentenamt nicht zur Verfügung stand und ein Posten als Sekretär oder Kassier für ihn nicht infrage kam“, wie Wolfgang Ilg vermutet. Oft verhielt er sich so, als ob er kein Mitglied der Gesellschaft wäre, etwa wenn er geringste Beträge wie 20 Kreuzer für Porto ersetzt haben wollte.

Hoppe stellte seine eigenen Interessen oft über die der Gesellschaft und war als „unbequemer, etwas starrsinniger Mann mit großem Selbstbewusstsein“ bekannt. Ernst Wilhelm von Martius bescheinigte ihm einen „im Alter ergrauten aber immer noch nicht abgekühlten Hitzkopf“. Hoppe machte der Gesellschaft jedoch Zeit seines Lebens Geschenke, so bekam ihre Bibliothek alle Bücher, die er als Redakteur der „Flora“ erhielt. Auch das Herbarium bedachte er und zum 50-jährigen Jubiläum stiftete er eine größere Summe für jährliche Feiern am Gründungstag. Wenn er anwesend war, engagierte sich Hoppe sehr für die botanischen Belange der Gesellschaft und brachte oft Vorschläge für Neuerungen und Verbesserungen ein.

Vorschlag zur Wahl eines Präses

Das Verhältnis David Heinrich Hoppes zu den übrigen Mitgliedern der Regensburgischen Botanischen Gesellschaft beruht vor allem auf persönlicher Zu- oder Abneigung. Während sich manche seiner Bewunderer wie Christian Friedrich Hornschuch nach seinem Tod in Lobeshymnen ergingen, wussten andere wie Franz Gerhard Eschweiler, die in persönlichem Konflikt zu Hoppe standen, nichts Gutes zu berichten. Niemand zweifelt jedoch sein Verdienst, die Gesellschaft ins Leben gerufen zu haben, an.



Universitätsbibliothek Regensburg, 2010